Plattenleger – Handwerk für die Verlegung von Wand- und Bodenbelägen

Plattenleger arbeiten als Fachleute für die Verlegung von Wand- und Bodenbelägen aus verschiedenen Materialien. Handwerkliches Geschick, Präzision und Kreativität sind wichtige Anforderungen für den Beruf.

Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr zu den Tätigkeiten, der Ausbildung und den Zukunftsaussichten im Plattenlegerhandwerk.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder eines Plattenlegers

Ein Plattenleger übernimmt verschiedene Aufgaben:

  • Beratung und Planung: Plattenleger beraten Kunden bei der Auswahl von Materialien, Farben und Verlegemustern. Sie nehmen Masse und erstellen Pläne, um die optimale Gestaltung zu gewährleisten.
  • Vorbereitung der Untergründe: Vor der eigentlichen Verlegung steht die Vorbereitung der Untergründe. Um eine solide Basis zu schaffen, reinigt der Plattenleger den Boden, gleicht Flächen aus und grundiert danach.
  • Verlegen der Platten: Mit Präzision und Sorgfalt verlegen Plattenleger Fliesen, Natur- oder Kunststeinplatten. Denkbar ist auch die Verlegung von Mosaiken. Für exakte Schnitte und eine saubere Verlegung verwenden die Handwerker spezielle Werkzeuge.
  • Verfugen und Abdichten: Nach der Verlegung werden die Fugen mit speziellem Mörtel gefüllt und die Flächen abgedichtet, um eine lange Lebensdauer und eine hohe Funktionalität sicherzustellen.
  • Sanierungen und Reparaturen: Plattenleger sind auch für das Ersetzen von defekten Platten und das Sanieren von alten Belägen zuständig.

Üblicherweise sind Plattenleger in Badezimmern, Küchen, Schwimmbädern oder auf Terrassen tätig. Denkbar ist auch die Arbeit an Fassaden oder Treppen. Bei den Einsatzorten handelt es sich um Neubauten oder auch bereits bewohnte Gebäude, in denen Sanierungen vorgesehen sind.


Plattenleger sind auch in Schwimmbädern tätig. (Bild: thailand_becausewecan – shutterstock.com)

Die Ausbildung zum Plattenleger in der Schweiz

Eine Plattenlegerlehre dauert drei Jahre. Der Auszubildende ist an vier Tagen der Woche in einem Betrieb tätig und lernt an einem Tag wöchentlich in der Berufsfachschule. In der Schule geht es vor allem um Themen wie Kundenberatung, Arbeitssicherheit sowie Gesundheits- und Umweltschutz. Denkbar ist ein Besuch der Berufsmaturität während der Ausbildung. Am Ende der Lehre steht ein Abschluss als Plattenleger EFZ.

Verschiedene Inhalte der Ausbildung im Überblick:

  • Materialkunde: Kennenlernen von Keramik, Naturstein, Kunststein und weiteren Materialien.
  • Techniken der Untergrundvorbereitung und Verlegung.
  • Vermessung und Planung.
  • Umgang mit Werkzeugen und Maschinen.
  • Kundenberatung und Projektmanagement.

Es gibt verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten wie eine verkürzte Lehre als Ofenbauer. Nach dem Abschluss kann auch eine Berufsprüfung zum Plattenlegerchef mit eidgenössischem Fachausweis abgelegt werden. Denkbar ist eine Höhere Fachprüfung zum Plattenlegermeister. Nach Abschluss der Berufsmaturität ist auch ein Bildungsgang in einem verwandten Fachbereich wie dipl. Techniker HF Bauausführung möglich.

Als Alternative zur klassischen Lehre ist eine zweijährige Anlehre zum Plattenlegerpraktiker EBA denkbar. Hier geht es vor allem um die Erlangung praktischer Fähigkeiten. Im Anschluss kann eine verkürzte Plattenlegerausbildung absolviert werden.

Anforderungen an den Beruf des Plattenlegers

Der Beruf des Plattenlegers ist anspruchsvoll und erfordert eine Kombination aus praktischen Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften. Dazu gehören:

  • Handwerkliches Geschick: Die Präzision bei der Verlegung und beim Zuschnitt der Platten ist entscheidend für das Endergebnis.
  • Räumliches Vorstellungsvermögen: Plattenleger müssen in der Lage sein, Verlegemuster und Designs im Voraus zu planen.
  • Körperliche Fitness: Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, da oft schwere Materialien transportiert und in gebückter Haltung gearbeitet wird. Auch das Arbeiten auf Baustellen oder im Freien erfordert Ausdauer und Belastbarkeit.
  • Genauigkeit und Sorgfalt: Fehler bei der Verlegung können teuer und zeitaufwendig sein, weshalb eine exakte Arbeitsweise erforderlich ist. Ein gutes Auge für Details und Geduld sind dabei unverzichtbar.
  • Kommunikationsfähigkeit: Insbesondere bei der Beratung von Kunden ist eine klare und verständliche Kommunikation wichtig. Plattenleger müssen in der Lage sein, Kundenwünsche aufzunehmen und Lösungen anzubieten, die technisch machbar und gleichzeitig optisch ansprechend sind.
  • Technisches Verständnis: Der Umgang mit modernen Werkzeugen, Maschinen und digitalen Planungsprogrammen setzt technisches Verständnis voraus. Auch Kenntnisse in Materialkunde und Bauphysik sind wichtig, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
  • Teamfähigkeit und Selbstständigkeit: Plattenleger arbeiten oft im Team mit anderen Handwerkern, müssen aber auch eigenständig Aufgaben übernehmen und verantwortungsbewusst ausführen können.

Plattenlegen erfordert präzises Arbeiten. (Bild: Oasishifi – shutterstock.com)

Zukunftsaussichten für Plattenleger in der Schweiz

Der Beruf des Plattenlegers ist vielseitig und anspruchsvoll. Er bietet die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten und dauerhafte Werte zu schaffen. Mit einer soliden Ausbildung, der Bereitschaft zur Weiterbildung und einem Gespür für innovative Entwicklungen stehen Plattenlegern in der Schweiz zahlreiche Karrieremöglichkeiten offen.

Verschiedene Gründe führen dazu, dass die Nachfrage nach qualifzierten Fachkräften weiterhin stabil bleiben wird:

  • der Trend zu hochwertig gestalteten Wohn- und Arbeitsräumen hält an
  • nachhaltige und langlebige Materialien wie Naturstein und Keramik sind zunehmend gefragt
  • die Renovierung und Sanierung von Gebäuden stellt einen stabilen Markt dar

Darüber hinaus bieten Innovationen im Bereich der Materialtechnologie und Verlegetechniken neue Möglichkeiten für Plattenleger. Digitale Werkzeuge wie Laservermessungsgeräte oder computergestützte Planungsprogramme erleichtern die Arbeit und erhöhen die Präzision. Zudem wird die Bedeutung von nachhaltigen Bauweisen immer grösser, was die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich langlebiger und ökologischer Materialien weiter steigert.

Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels bietet der Beruf auch langfristig sichere Perspektiven. Weiterbildungen und Spezialisierungen, etwa im Bereich der Denkmalpflege oder innovativer Verlegetechniken, können die Karrierechancen zusätzlich erhöhen.

 

Titelbild:  hedgehog94 – shutterstock.com

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