Dachdecker – Handwerk mit Zukunft

Dachdecker sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass Gebäude vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Die Dämmung gegen Kälte, die Abdichtung gegen eindringendes Wasser und der Einbau von Dachfenstern sind nur einige der abwechslungsreichen Aufgaben.

Im folgenden Artikel erfahren Sie Wissenswertes zur Ausbildung und der Tätigkeit eines Dachdeckers.

Aufgaben eines Dachdeckers im Überblick

Im Bauwesen spielt das Dachdeckerhandwerk eine wesentliche Rolle. Vom Einfamilienhaus bis zum historischen Gebäude: Dachdecker schützen Bauten vor der Witterung und tragen zu Energieeffizienz und Aussehen bei:

  • Planung und Vorbereitung: Auf Grundlage von Bauplänen und Kundenwünschen bereiten Dachdecker ihre Arbeit vor. Sie berechnen Materialbedarf und erstellen Zeitpläne.
  • Dacheindeckung: Ob Ziegel, Schiefer, Metall oder moderne Materialien – Dachdecker sind Experten für unterschiedlichste Dacheindeckungen.
  • Dämmung und Abdichtung: Um Gebäude vor Kälte, Hitze und Feuchtigkeit zu schützen, installieren sie hochwertige Dämmstoffe und Abdichtungen.
  • Einbau von Fenstern: Dachfenster einsetzen und optimal isolieren gehört zu den Leistungen eines Dachdeckerbetriebs
  • Dachrinnen und Dachklempnerei: Dachdecker montieren, warten und reparieren Dachrinnen und Entwässerungssysteme. Die Arbeiten sorgen für eine effiziente Ableitung des Regenwassers und vermeiden Feuchtigkeitsschäden am Gebäude.
  • Reparaturen und Wartung: Auch die Instandhaltung und Reparatur von Dächern gehört zu ihrem Alltag. Schäden durch Sturm oder Alterung müssen schnell und präzise behoben werden.
  • Montage moderner Technologien: Photovoltaikanlagen und andere energieeffiziente Lösungen werden zunehmend in Dächer integriert.

Dachdecker übernehmen auch den Einbau neuer Dachfenster. (Bild: Nina Unruh – shutterstock.com)

Die Ausbildung zum Dachdecker

Nach dem Abschluss der Volksschule dauert die Grundbildung in einem Unternehmen der Gebäudehüllenbranche drei Jahre. Ergänzend zur praktischen Ausbildung im Betrieb finden Einheiten an der Berufsfachschule statt, um grundlegende Fertigkeiten und theoretische Inhalte zu vermitteln. Unter anderem stehen Materialkunde und Statik, Handhabung von Werkzeugen und Maschinen und Techniken der Dacheindeckung auf dem Ausbildungsplan. Auch der Umgang mit neuen Technologien wie Solaranlagen gehört zu den Inhalten.

Am Ende der Ausbildung steht der Abschluss als Dachdecker mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ.

Während oder nach der Ausbildung kann die Berufsmaturitätsschule besucht werden, um danach ein Studium an einer Fachhochschule aufzunehmen.

Darüber hinaus können Dachdecker nach Abschluss der Lehre eine einjährige Zusatzausbildung zum Abdichter, Fassadenbauer oder Gerüstbauer anschliessen. Denkbar ist auch eine zwei Jahre dauernde Zusatzlehre zum Storenmonteur.

Anforderungen im Dachdeckerhandwerk

Um den Berufsweg Dachdecker einzuschlagen sind verschiedene Anforderungen zu berücksichtigen. Neben einer guten körperlichen Fitness und der Bereitschaft, im Freien sowie in grosser Höhe zu arbeiten, sind handwerkliches Geschick und technisches Verständnis essenziell. Mathematische Kenntnisse sind hilfreich, um Flächen und Materialmengen präzise berechnen zu können. Ebenso wichtig sind Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit, da Dachdecker häufig in kleinen Teams arbeiten und Baustellen zeitgerecht abgeschlossen werden müssen. Auch ein gutes Auge für Details und ein Verständnis für Sicherheitsvorschriften spielen eine wichtige Rolle, um die Arbeit sicher und effizient auszuführen.


Dachdecker kümmern sich zunehmend auch um Photovoltaikanlagen. (Bild: F Armstrong Photography – shutterstock.com)

Bedeutung des Dachdeckerhandwerks in der Schweiz

Das Dachdeckerhandwerk gehört zu den wichtigsten Handwerken in der Schweiz. Egal ob es sich um steile Dächer in alpinen Regionen oder flachere Konstruktionen in städtischen Gebieten handelt, jedes Dach muss an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden, um den besten Schutz vor Schnee, Regen und Hitze zu bieten.

Auch bei Umsetzung der Klimaziele spielen Dachdecker eine Rolle. Sie tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, Gebäude energieeffizienter zu machen, indem sie moderne Dämmtechniken und nachhaltige Materialien einsetzen. Die Installation von Photovoltaikanlagen, die auf die steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien eingeht, gehört ebenfalls zum Tätigkeitsbereich.

Die Gestaltung von Gründächern, die die Umwelt entlasten und das Mikroklima in den Städten verbessern, ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit.

Der Erhalt historischer Kulturgüter wie etwa Dächer von Kirchen und Schlössern ist ein bedeutender Beitrag zum kulturellen Erbe in der Schweiz.

Herausforderungen und Chancen in der Branche

Der Beruf des Dachdeckers bringt einige Herausforderungen mit sich. Die Arbeit auf Dächern ist körperlich anspruchsvoll und witterungsabhängig. Sicherheitsvorkehrungen sind essenziell, um Unfälle zu vermeiden.

Das Handwerk bietet aber auch zahlreiche Chancen:

  • Nachhaltigkeit: Mit der zunehmenden Nachfrage nach energieeffizienten und ökologischen Lösungen haben Dachdecker exzellente Zukunftsperspektiven.
  • Vielfalt: Kein Projekt gleicht dem anderen, was den Beruf abwechslungsreich und spannend macht.
  • Karriereoptionen: Die breite Palette an Weiterbildungen eröffnet langfristige Entwicklungsmöglichkeiten.

Gute Aussichten für die Zukunft des Dachdeckerhandwerks

Die Digitalisierung und der Klimawandel beeinflussen das Dachdeckerhandwerk nachhaltig und eröffnen neue Perspektiven. Moderne Technologien wie Drohnen werden bereits zur Inspektion von Dächern eingesetzt, was die Arbeit effizienter und sicherer macht. Gleichzeitig werden intelligente Materialien weiterentwickelt. Dazu zählen etwa selbstreinigende Dachoberflächen oder Dämmstoffe mit höherer Energieeffizienz, die neue Anforderungen an die Fachkräfte stellen.

Die Energiewende spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Zukunft des Berufs. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen, Gründächern und innovativen Entwässerungssystemen wächst stetig. Dachdecker werden immer mehr zu Energieberatern, die Kunden dabei unterstützen, nachhaltige Lösungen für ihre Dächer zu finden.

Auch der Fachkräftemangel in der Baubranche stellt eine Herausforderung dar, bietet aber zugleich Chancen für gut ausgebildete Dachdecker. Mit spezialisierten Weiterbildungen oder der Kombination traditioneller Handwerkskunst mit modernen Technologien können Fachkräfte in diesem Bereich gefragte Experten werden.

Nicht zuletzt gewinnt die Arbeitssicherheit an Bedeutung. Neue Sicherheitsvorkehrungen und Hilfsmittel wie Exoskelette könnten künftig dazu beitragen, den körperlich anspruchsvollen Beruf zu entlasten und noch attraktiver zu gestalten. Das Dachdeckerhandwerk bleibt ein unverzichtbarer Beruf, der sich ständig weiterentwickelt und eine spannende Mischung aus Tradition und Innovation bietet.

 

Titelbild: Virrage Images – shutterstock.com

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