Florist: Kreativer Beruf mit Blumen und Pflanzen

Floristen haben einen vielseitigen und kreativen Beruf, bei dem sie mit Blumen, Pflanzen und Dekorationsmaterialien arbeiten. Sie gestalten Sträusse, Gestecke und Dekorationen für verschiedene Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern. Neben der handwerklichen Gestaltung umfasst der Beruf auch Beratung, Verkauf und Warenpräsentation.

Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr zum Beruf des Floristen, der Ausbildung und den Tätigkeitsbereichen.

Aufgaben eines Floristen im Überblick

Floristen kombinieren gestalterisches Talent mit Fachwissen über Pflanzen und deren Pflege. Sie sind für die Kreation von Blumenarrangements verantwortlich, präsentieren und verkaufen ihre Produkte. Die Aufgaben im Detail:

  • Gestaltung von Blumenarrangements: Eine zentrale Aufgabe ist das Zusammenstellen und Gestalten von Blumenarrangements. Ob klassische Sträusse, moderne Blumengestecke oder aufwendige Hochzeits- und Trauerfloristik – Floristen müssen kreative Konzepte entwickeln und verschiedene Blumen harmonisch miteinander kombinieren. Hierbei spielen Farbwirkung, Proportionen und aktuelle Trends eine grosse Rolle.
  • Kundenberatung: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beratung der Kundschaft. Kunden kommen oft mit speziellen Wünschen oder nur vagen Vorstellungen in das Geschäft. Floristen helfen ihnen dabei, die passenden Blumen für verschiedene Anlässe auszuwählen, sei es als Geschenk oder für eine Veranstaltung. Dabei müssen sie auf die Bedeutung der Blumen, deren Haltbarkeit und saisonale Verfügbarkeit eingehen.
  • Blumen- und Pflanzenpflege: Zudem gehört die Pflege von Pflanzen und Schnittblumen zum Alltag. Floristen müssen wissen, wie sie Blumen lagern, frisch halten und richtig behandeln, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Das umfasst das richtige Zuschneiden der Stiele, das Wechseln des Wassers sowie die optimale Lagerung bei der passenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
  • Dekoration und Präsentation: Auch die Dekoration und Warenpräsentation im Geschäft ist eine wichtige Aufgabe. Floristen gestalten ansprechende Schaufenster und Verkaufsflächen, um ihre Blumenarrangements optimal in Szene zu setzen. Eine attraktive Präsentation zieht Kunden an und sorgt für eine angenehme Atmosphäre im Laden.
  • Organisation: Neben kreativen und beratenden Tätigkeiten gibt es auch organisatorische Aufgaben. Floristen sind für die Bestellung und Lagerung von Blumen, Pflanzen und Zubehör zuständig. Sie müssen den Bedarf richtig einschätzen, um eine gute Auswahl zu bieten, ohne dass zu viele Blumen verderben.

Je nach Arbeitsplatz – ob in einem Blumengeschäft, Gartencenter oder als selbstständiger Florist – können weitere Tätigkeiten hinzukommen, etwa die Planung von Blumendekorationen für grosse Veranstaltungen oder die Zusammenarbeit mit Hochzeits- und Eventplanern.


Floristen binden Sträusse und Gestecke. (Bild: visuality art – shutterstock.com)

Ausbildung zum Floristen in der Schweiz

Die Ausbildung zum Floristen in der Schweiz erfolgt im dualen Bildungssystem und dauert in der Regel drei Jahre. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Lernenden das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Florist/Floristin.

Während der Ausbildung wechseln sich die praktische Arbeit in einem Blumenfachgeschäft und der theoretische Unterricht an einer Berufsschule ab.

Die praktische Ausbildung findet in einem Betrieb statt, wo die Auszubildenden Schritt für Schritt in die Tätigkeiten eines Floristen eingeführt werden. Hier lernen sie unter Anleitung erfahrener Fachkräfte:

  • Verschiedene Blumen- und Pflanzenarten zu erkennen und ihre Eigenschaften zu verstehen
  • Blumensträusse und Gestecke zu binden und kreative Arrangements zu gestalten
  • Kunden kompetent zu beraten und auf individuelle Wünsche einzugehen
  • Blumen und Pflanzen richtig zu lagern und zu pflegen
  • Verkaufstechniken anzuwenden und Warenpräsentation im Geschäft zu optimieren

In der theoretischen Ausbildung an der Berufsschule werden zusätzlich wichtige Kenntnisse in folgenden Bereichen vermittelt:

  • Botanik und Pflanzenkunde: Wissen über Blumen, Blätter, Zweige und deren saisonale Verfügbarkeit
  • Gestaltungslehre: Farbenlehre, Formen und Designprinzipien für ästhetische Blumenarrangements
  • Materialkunde: Einsatz von Zubehör wie Vasen, Dekorationen und Verpackungen
  • Ökologie und Nachhaltigkeit: Umweltbewusstes Arbeiten mit regionalen und saisonalen Blumen
  • Betriebswirtschaftliche Grundlagen: Kalkulation von Preisen, Lagerhaltung und Buchführung
  • Während der Ausbildung müssen die Lernenden verschiedene praktische und theoretische Prüfungen bestehen. Die Abschlussprüfung umfasst sowohl eine schriftliche als auch eine praktische Prüfung, in der ein selbst gestaltetes Blumenarrangement bewertet wird.

Für Auszubildende mit sehr guten Leistungen gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung mit der Berufsmaturität zu kombinieren Danach steht der Zugang zu einer höheren Fachschule oder Fachhochschule offen.

Nach dem Abschluss gibt es für Floristen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich in diesem kreativen und abwechslungsreichen Beruf weiterzuentwickeln.


Floristen gestalten Tischschmuck für Events. (Bild: dfrolovXIII – shutterstock.com)

Weiterbildungsmöglichkeiten für Floristen

Beliebt ist die Berufsprüfung (BP) zum Floristikgestalter, die vertiefte Kenntnisse in Gestaltung, Pflanzenkunde und Verkauf vermittelt und zur Leitung eines Blumenfachgeschäfts befähigt. Wer eine noch höhere Qualifikation anstrebt, kann die Höhere Fachprüfung (HFP) zum diplomierten Floristen absolvieren. Diese Ausbildung bereitet auf Führungsaufgaben, die Betriebsleitung oder die Selbstständigkeit vor.

Darüber hinaus gibt es spezialisierte Kurse in Bereichen wie Eventfloristik, Hochzeitsfloristik, nachhaltige Floristik oder Dekoration für Messen und Veranstaltungen. Wer sich für die Ausbildung zukünftiger Floristen interessiert, kann eine Weiterbildung zum Berufsbildner oder Floristik-Lehrer absolvieren.

Alternativ bietet sich der Besuch einer Höheren Fachschule für Gestaltung an, um sich in den Bereichen Design und Kunsthandwerk weiterzubilden. Die kontinuierliche Weiterbildung ermöglicht es Floristen, ihre Kreativität auszubauen, neue Trends aufzugreifen und ihre Karrierechancen zu verbessern.

Zukunftsaussichten des Berufs

Der Beruf des Floristen in der Schweiz verbindet Kreativität mit handwerklichem Können und Kundenberatung. Mit einer soliden Ausbildung und gezielten Weiterbildungen bieten sich vielseitige Karrieremöglichkeiten für Floristen.

Es ist anzunehmen, dass die Floristikbranche auch in Zukunft gefragt bleibt. Insbesondere im Bereich nachhaltiger und saisonaler Floristik bestehen gute Aussichten. Zudem wächst der Markt für Event- und Hochzeitsfloristik, was Floristen neue Möglichkeiten eröffnet. Allerdings nimmt der Konkurrenzdruck durch Online-Anbieter zu, sodass sich stationäre Blumenläden durch individuelle Beratung und kreative Konzepte abheben müssen.

 

Titelbild: Yaroslav Astakhov – shutterstock.com

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