Netzelektriker EFZ: Stromnetze bauen, warten und sichern
Netzelektriker EFZ sind die Profis hinter der sicheren Stromversorgung. Ihr Beruf vereint technisches Wissen mit verantwortungsvoller Arbeit in Netzwerken.
Wo Strom fliesst, da waren sie am Werk: Netzelektriker EFZ sorgen für Bau, Betrieb und Unterhalt elektrischer Leitungsnetze in der ganzen Schweiz. Ihre Tätigkeit ist systemrelevant – sowohl für Haushalte als auch für Wirtschaft, Industrie und öffentliche Infrastruktur.
Berufsbild: Energienetze im Griff
Der Beruf Netzelektriker EFZ gehört zu den wichtigsten technischen Grundversorgungsberufen der Schweiz. In dreijähriger Ausbildung werden Fachkräfte qualifiziert, um Strom-, Kommunikations- oder Fahrleitungsnetze sicher aufzubauen, zu unterhalten und im Notfall wiederherzustellen.
Netzelektriker spezialisieren sich auf einen der drei Fachbereiche:
- Fachrichtung Energie: Hoch- und Niederspannungsleitungen, Transformatorenstationen, Netzanschlüsse
- Fachrichtung Kommunikation: Glasfaser-, Kupfer- und Koaxialleitungen, Signalübertragung, Netzverbindungen
- Fachrichtung Fahrleitung: Oberleitungen im Bahnbereich, Sicherheitskomponenten, Masten und Halterungen
Im Alltag arbeiten Netzelektriker draussen – auf Baustellen, Masten, unterirdischen Leitungsnetzen oder entlang von Bahntrassen. Ihre Tätigkeit verlangt Teamarbeit, Schwindelfreiheit, technisches Verständnis und konsequente Sicherheitsorientierung.
Ausbildung: solide, körperlich, praxisnah
Die Grundbildung zum Netzelektriker EFZ dauert drei Jahre. Der schulische Teil findet in einer Berufsfachschule statt, der praktische im Lehrbetrieb. Zusätzlich absolvieren Lernende überbetriebliche Kurse, z. B. im Freileitungsbau, in der Absturzsicherung oder im Spleissen von Glasfasern.
Typische Lerninhalte:
- Verlegung von Leitungen im Erdreich oder auf Freileitungsmasten
- Montage von Schalt-, Sicherungs- und Messanlagen
- Umgang mit Hebebühnen, Seilwinden, Spannungsprüfgeräten
- Sicheres Arbeiten unter Spannung oder in Höhen
Wichtig sind Freude an Technik, wetterfeste Belastbarkeit, handwerkliches Geschick und Teamfähigkeit. Gute Leistungen in Mathematik, Physik und technisches Verständnis sind vorteilhaft.
Berufsalltag: draussen, verantwortungsvoll, im Team
Netzelektriker arbeiten bei Netzbetreibern, Energieversorgern, Telekommunikationsunternehmen oder Bahninfrastruktur-Firmen. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt von Einsätzen im Freien, auch bei Wärme, Schnee oder Regen.
Tätigkeiten im Alltag:
- Aufstellen und Verbinden von Leitungsmasten
- Wartung und Reparatur bei Netzstörungen
- Verlegen und Spleissen von Glasfasern und Stromkabeln
- Absichern von Baustellen im Strassen- oder Bahnbereich
Stets wird mit Schutzkleidung, isolierten Werkzeugen und Sicherheitsvorgaben gearbeitet – ob im Hochspannungsbereich oder bei der Arbeit in Tiefbauschächten.
Karrierechancen und Weiterbildung
Nach dem Abschluss als Netzelektriker EFZ bieten sich zahlreiche berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Aufgrund der Systemrelevanz des Berufs bestehen hohe Beschäftigungssicherheit und gute Aufstiegschancen.
Mögliche Weiterbildungen:
- Berufsprüfung als Netzelektriker mit eidg. Fachausweis
- Techniker HF in Elektrotechnik, Energie oder Telekommunikation
- Projektleiter Netzbau, Bauleiter Elektromontage
- Fachhochschulstudium nach Berufsmaturität
Mit Berufserfahrung sind auch Positionen als Teamleiter, Montagekoordinator oder Netzbetriebsplaner möglich.
Lohn und Perspektiven
Während der Lehre verdienen angehende Netzelektriker monatlich:
- 1. Lehrjahr: ca. 700 bis 900 CHF
- 2. Lehrjahr: ca. 1’000 bis 1’200 CHF
- 3. Lehrjahr: ca. 1’300 bis 1’600 CHF
Nach Lehrabschluss liegt der Einstiegslohn bei etwa 4’800 bis 5’400 CHF/Monat – je nach Region, Betrieb und Spezialisierung. Schichtarbeit, Rufbereitschaft oder Einsatzorte im ganzen Versorgungsgebiet können Zuschläge bewirken.
Fazit: Ein Beruf mit Verantwortung für die Schweiz
Netzelektriker EFZ gehören zu den Rückgratberufen moderner Infrastruktur. Wer technisches Verständnis mit Outdoor-Tauglichkeit verbindet, findet in dieser Ausbildung ein vielseitiges, stabiles und zukunftsorientiertes Berufsfeld. Mit Weiterbildungsmöglichkeiten und klarer Nachfrage – vor allem in Zeiten steigenden Energiebedarfs und Digitalisierung.
Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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