Schreiner EFZ: Gestaltung, Handwerk und Präzision in Holz

Schreiner EFZ gestalten Räume mit Holz – von Möbeln bis zu Innenausbauten. Der Beruf verbindet Kreativität, Handwerk und Technik zu massgeschneiderten Lösungen für Wohn- und Arbeitswelten.

Mit der Berufslehre zum Schreiner EFZ beginnt eine vielseitige Laufbahn in einem traditionsreichen Handwerk – modernisiert durch CNC-Technik, Designanspruch und funktionale Architektur.

Berufsbild und Aufgaben im Schreinerhandwerk



Schreiner EFZ planen, fertigen und montieren Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen. Sie erstellen Möbel, Einbauten, Türen, Fenster, Verkleidungen, Trennwände und Ladeneinrichtungen. Gearbeitet wird nach Plan, Skizze oder CAD-Modell – immer passgenau und kundenorientiert.

Zum Berufsalltag gehören:

  • Massaufnahme auf Baustellen oder im Objekt
  • Planung und Materialauswahl im Betrieb
  • Herstellung von Einzelstücken oder Serien im Maschinenraum
  • Oberflächenbehandlung durch Schleifen, Ölen, Lackieren
  • Montage vor Ort und Kundenübergabe

Die Arbeit findet sowohl in der Werkstatt als auch auf Montage statt. Technisches Verständnis, handwerkliche Exaktheit und räumliches Denken sind ebenso gefragt wie Kundenorientierung und Kreativität.


Tipp: Gute Schreiner denken beim Entwurf bereits an Materialeigenschaften, Konstruktionslogik und spätere Nutzung – das spart Zeit und Nacharbeit.

Ausbildung – Aufbau, Inhalte und Anforderungen

Die Ausbildung zum Schreiner EFZ dauert vier Jahre. Sie erfolgt dual: im Lehrbetrieb, an der Berufsfachschule (1–2 Tage pro Woche) sowie in überbetrieblichen Kursen (ÜK) an regionalen Bildungszentren.

Die Ausbildung unterteilt sich in zwei Hauptrichtungen:

  • Möbelschreiner – Fokus auf Möbel, Innenausbau, Detaillösungen, Prototypen
  • Bauschreiner – Fokus auf Türen, Fenster, Einbauten, Baustellenmontagen

Zu den Lehrinhalten zählen:

  • Holzarten, Plattenwerkstoffe und Beschläge
  • Planlesen, CAD-Grundlagen und Arbeitsvorbereitung
  • Fertigung mit Maschinen und Handwerkzeugen
  • Oberflächenbearbeitung, Verbindungstechniken, Beschlagmontage
  • Montagetechnik, Kundenkontakt, Pflege- und Reparaturarbeiten

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossener Volksschulabschluss. Erwartet werden handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Sorgfalt, Ausdauer und Freude an Gestaltung.


Tipp: Eine Schnupperlehre zeigt rasch, ob die eigene Präzision und Liebe zum Material zum Schreinerberuf passt – wichtig für langfristigen Erfolg.

Arbeitsplätze, Maschinen und Werkstoffe

Typische Einsatzorte für Schreiner EFZ:

  • Schreinereien für Innenausbau, Möbel oder Bauschreinerei
  • Industriebetriebe für Fenster-, Türen- oder Küchenproduktion
  • Architekturbüros mit Fertigungsatelier
  • Unternehmen für Messe- und Ladenbau
  • Restaurations- oder Denkmalpflegebetriebe

Verwendete Werkstoffe:

  • Massivholz: Eiche, Nussbaum, Buche, Esche, Tanne
  • Platten: MDF, Spanplatte, Multiplex, Sperrholz
  • Oberflächenmaterialien: Furnier, Kunststoff, Lack, Öl
  • Beschläge: Scharniere, Auszüge, Verbinder, Schlösser

Maschinelle Ausstattung:

  • Tischfräsen, Kreissägen, Bandschleifer, Hobelmaschinen
  • CNC-Bearbeitungszentren
  • Absauganlagen, Leimpressen, Furniergeräte
  • Mobiles Werkzeug für Montagearbeiten

Lehrlingslohn und Berufseinstieg

Empfohlene Löhne für Lernende Schreiner EFZ gemäss Verband Schweizer Schreinermeister:

  • 1. Lehrjahr: ca. 700–800 CHF
  • 2. Lehrjahr: ca. 900–1’100 CHF
  • 3. Lehrjahr: ca. 1’200–1’400 CHF
  • 4. Lehrjahr: ca. 1’500–1’700 CHF

Tipp: Kundennahe Schreinereien schätzen Lernende mit Freude am Kontakt – oft ergibt sich daraus direkt ein Anschlussvertrag.

Einstiegslohn nach EFZ: 4’600 bis 5’000 CHF pro Monat – mit Potenzial bis 6’800 CHF mit Erfahrung. Spezialbetriebe zahlen bei Spezialisierung oder Projektverantwortung teilweise darüber hinaus. Arbeitszeitmodelle sind je nach Betrieb unterschiedlich, meist mit Gleitzeitanteilen.



Weiterbildung und Karrierepfade

Nach der Lehre bestehen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Berufsprüfung zum Werkmeister Schreinerei (mit eidg. Fachausweis)
  • Techniker/in HF Holztechnik
  • Holzbau-Polier/in oder Projektleiter/in Innenausbau
  • Höhere Fachprüfung: dipl. Schreinermeister/in
  • Berufsmaturität und Studium Holztechnik FH oder Innenarchitektur

Auch die Selbständigkeit ist eine gängige Option – ob mit eigener Werkstatt, Spezialatelier oder als Zulieferer im Objektbau.


Tipp: Wer CAD und CNC beherrscht, kombiniert Technik mit Gestaltung – das öffnet Türen zu Projektleitung und interdisziplinären Teams.

Arbeitsmarkt und Perspektiven

Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Schreinerinnen und Schreinern bleibt hoch – v. a. im Innenausbau, im Spezialmöbelbau und bei Renovationen. Projekte mit Massanfertigung, Nachhaltigkeit oder hochwertiger Gestaltung erleben einen Aufschwung.

Beschäftigungsmöglichkeiten:

  • Schreinereien in Bau, Möbel, Küchen und Objektbereich
  • Design- und Innenausbaubüros
  • Planungsfirmen mit Fertigung
  • Montageteams und Bauprojekte
  • Selbständigkeit im Möbeldesign, Sonderanfertigung, Denkmalpflege

Neue Materialien, digitale Fertigung und Nachhaltigkeitsanforderungen machen den Beruf spannender und vielseitiger denn je.


Tipp: Projekte im hochwertigen Innenausbau oder in Hotellerie und Gastronomie bieten nicht nur kreativen Spielraum – sondern auch Extralöhne.

Fazit – mit Holz gestalten, bauen und leben

Schreiner EFZ vereinen handwerkliche Sorgfalt mit funktionalem Design. Der Beruf erlaubt eine grosse Breite an Spezialisierungen – von robusten Einbauten bis zu feinen Möbeln.

Wer kreativ denkt, handwerklich exakt arbeitet und Technik nicht scheut, findet hier ein solides Fundament für eine erfüllende Laufbahn im Bau- und Gestaltungsumfeld.

 

Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
Bildquelle: => Symbolbilder © DimaBerlin/Shutterstock.com

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