Verkehrswegbauer EFZ – Fach Pflästerer: Präzision in Stein und Struktur
Pflästerer EFZ gestalten Verkehrsflächen, Plätze und Wege mit Stein. Sie beherrschen ein Handwerk, das Jahrhunderte überdauert – traditionell, funktional und gestalterisch zugleich.
Die Lehre zur Fachrichtung Pflästerer innerhalb des Berufs Verkehrswegbauer EFZ ist anspruchsvoll und vielfältig. Sie verlangt Handarbeit, Gefühl für Material, geometrisches Denken und ästhetisches Gespür.
Berufsbild und typische Aufgaben
Pflästerer EFZ arbeiten im Bereich des Verkehrs- und Tiefbaus. Sie erstellen Pflästerungen aus Natur- oder Kunststeinen für Strassen, Trottoirs, Plätze, Umgebungen und historische Anlagen. Dabei vereinen sie Präzision, Ausdauer und räumliches Vorstellungsvermögen.
Zu den Tätigkeiten gehören:
- Vorbereitung und Einmessen von Pflästerungsflächen
- Einrichten der Baustelle mit Unterbau, Randabschlüssen und Planie
- Verlegen von Pflastersteinen in unterschiedlichen Mustern (z. B. Bogen, Diagonal, Reihenverband)
- Zuschneiden, Einpassen und Verdichten der Steine
- Verfugen mit Splitt, Mörtel oder Spezialmischungen
Die Arbeit erfolgt im Freien, oft auf öffentlichen oder denkmalgeschützten Flächen. Erfahrung, Augenmass und Kenntnis der Steinverarbeitung sind zentrale Kompetenzen.
Ausbildung – Dauer, Aufbau und Inhalte
Die Ausbildung zum Verkehrswegbauer EFZ mit Fachrichtung Pflästerer dauert drei Jahre. Sie umfasst:
- Praktische Ausbildung im Lehrbetrieb
- Berufsschule mit Blockunterricht
- Überbetriebliche Kurse im Bildungszentrum Verkehrswegbau
Die Lehre vermittelt solides Fachwissen:
- Steinkunde, Werkzeuge und Schnitttechniken
- Aufbau von Pflästerungen (Tragschicht, Bettung, Belag)
- Verbände, Muster und Gestaltungstechniken
- Vermessung, Höhenführung, Entwässerung
- Sicherheits- und Umweltschutzvorgaben
Voraussetzungen: abgeschlossene Volksschule, gute Konstitution, handwerkliches Geschick, räumliches Verständnis, Teamfähigkeit und Freude am Arbeiten draussen.
Typische Materialien und Werkzeuge
Pflästerer arbeiten mit verschiedenen Materialien:
- Granit, Kalkstein, Gneis, Basalt, Porphyr
- Betonpflastersteine in Formaten wie Rechteck, Quadrat, Trapez
- Splitt, Mörtel, Fugensand, Bettungskies
Verwendete Werkzeuge:
- Setzhammer, Gummihammer, Richtschnur, Wasserwaage
- Steinmeissel, Knacker, Winkelschleifer, Nassschneider
- Vibrationsplatten, Verdichtungsmaschinen
- Laser, Theodolit, Nivelliergeräte
Zusätzlich kommen bei grossflächigen Pflästerungen auch maschinelle Steinleger zum Einsatz – ergänzt durch exakte Handarbeit bei Randzonen oder Formstücken.
Lehrlingslohn und Berufsperspektive
Empfohlene Monatslöhne für Lernende:
- 1. Lehrjahr: ca. 997 CHF
- 2. Lehrjahr: ca. 1’660 CHF
- 3. Lehrjahr: ca. 2’324 CHF
Einstiegslohn nach Abschluss: ca. 5’000 bis 5’400 CHF monatlich. Mit zunehmender Erfahrung, Spezialisierung (z. B. historischer Belag, Grossformate, Kombinationsbeläge) oder Führung steigt das Gehalt auf bis zu 6’800 CHF.
Zulagen: Kälteentschädigung, Spesenpauschale, Werkzeugentschädigung – gemäss GAV-Baubereich.
Weiterbildung und Karrierechancen
Nach Abschluss der Lehre stehen verschiedene Weiterbildungen offen:
- Vorarbeiter Verkehrswegbau
- Baupolier Tiefbau
- Bauführer mit eidg. Diplom
- Fachkurse für Natursteinverarbeitung, Stadtgestaltung, Bauästhetik
- Berufsmaturität mit späterem Studium Bauingenieurwesen FH
Zudem ist die Selbständigkeit mit Spezialisierung in Pflästerungen, Umgebungsbau, Sanierungen oder historischer Rekonstruktion möglich.
Arbeitsmarkt und Einsatzgebiete
Pflästerer EFZ werden in vielen Bereichen eingesetzt:
- Tiefbau- und Verkehrswegbauunternehmen
- Stadtgärtnereien und Gemeinde-Baubetriebe
- Restaurierungsfirmen für Altstädte, Plätze, Promenaden
- Landschaftsarchitektur und Umgebungsbau
- Bahnanlagen, Arealentwicklung, Industriebauten
Die Nachfrage bleibt stabil: Pflege, Sanierung und Umgestaltung von Strassen und Plätzen sowie wachsender Bedarf an qualitativem Aussenraum in Städten sorgen für konstante Aufträge.
Fazit – ein Beruf mit Bestand und Ausdruck
Verkehrswegbauer EFZ Fachrichtung Pflästerer gestalten langlebige Strukturen mit Substanz und Stil. Ihr Handwerk bleibt gefragt – für Alltag und Denkmalpflege, für Funktion und Schönheit.
Wer Ausdauer, Handfertigkeit und Formgefühl mitbringt, findet in diesem Beruf eine solide Perspektive – mit fairer Entlöhnung, Weiterbildungspfaden und sichtbaren Spuren im öffentlichen Raum.
Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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