Elektroinstallateur EFZ in der Schweiz – Technik, Sicherheit und digitale Infrastruktur

Elektroinstallateure EFZ realisieren sichere Stromversorgung und smarte Gebäudetechnik im privaten und industriellen Bereich. Der Beruf verbindet handwerkliche Präzision mit technischem Fortschritt und Verantwortung.

Die Ausbildung ist dual ausgelegt: Betrieb, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse bereiten auf vielfältige Tätigkeiten vor. Elektroinstallateure montieren Leitungen, Schaltkästen, Anlagen der Gebäudeautomation und Kommunikationssysteme und gewährleisten sichere Funktion.

Alltagsaufgaben und Berufsfeld



Elektroinstallateure EFZ erstellen, unterhalten und reparieren elektrische Installationen in Haushalt, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft. Sie verlegen Leitungen, montieren Schaltkästen, Steckdosen, Schalter und installieren Kommunikationsnetze und Automationssysteme.

Die Tätigkeit beginnt mit dem Lesen technischer Pläne und der Vorbereitung des Materials. Danach folgen Kabelverlegung, Anschlussarbeiten sowie die Inbetriebnahme von Geräten und Systemen – alles unter Beachtung geltender Sicherheitsvorschriften.

Ob in Neubauten, bei Sanierungen oder im Service: Elektroinstallateure müssen flexibel auf Baustellen, in Betrieben oder bei Kundinnen und Kunden vor Ort tätig sein. Auch Beratung und Instruktion zur Bedienung gehören zum Alltag.

Ausbildung – Dauer, Inhalte, Anforderungen

Die Grundbildung Elektroinstallateur EFZ dauert vier Jahre. Sie erfolgt im dualen System mit Praxis im Betrieb, einem bis zwei Tagen pro Woche in der Berufsfachschule und regelmässigen Kursen in üK-Zentren.

Voraussetzungen sind abgeschlossene obligatorische Schule, gute Leistungen in Mathematik, Physik und Geometrie sowie ein technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Farbsehschwäche ist ausgeschlossen.

Belegte Lerninhalte umfassen neben praktischem Arbeiten das Lesen von Bauplänen, Materialkunde, Mess- und Prüfverfahren, Sicherheitstechnik und Kundenkontakt. Integriert sind auch Grundlagen der Gebäudeautomation und Kommunikationstechnik.

  • 1. Lehrjahr: ca. 600–800 CHF
  • 2. Lehrjahr: ca. 750–1’000 CHF
  • 3. Lehrjahr: ca. 950–1’200 CHF
  • 4. Lehrjahr: ca. 1’100–1’600 CHF

Löhne je nach Region unterschiedlich, Angaben Stand 2025.


Tipp: Ausbildung ist in Elektroinstallationsbetrieben oder grossen Industrieunternehmen möglich; leichte Lehrstellensuche empfohlen.

Kompetenzen und Arbeitsbedingungen

Erforderliche Eigenschaften sind logisches Denken, hohe Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, handwerkliche Fertigkeit und Belastbarkeit. Zudem wichtig: Teamfähigkeits- und Sicherheitsbewusstsein.

Die Arbeit findet häufig im Freien oder in beengten Umgebungen statt. Schräge Winkel, unzugängliche Leitungsführungen und Arbeiten auf Leitern oder Gerüsten sind Teil des Alltags. Elektronische Prüfgeräte, Abisolierzangen, Schraubendreher oder Mauernutfräsen gehören zur Ausrüstung.

Arbeitsmarkt, Verdienst und Perspektiven



Jährlich beginnen über 3’000 junge Menschen in der Schweiz eine Lehre zum Elektroinstallateur EFZ – der Beruf gehört zu den beliebtesten handwerklichen Ausbildungsgängen.

Nach Abschluss liegt der Einstiegslohn laut GAV bei ca. 4’500 CHF pro Monat. Nach einem Jahr Berufserfahrung steigt der Lohn auf etwa 5’000 CHF. Die Stundenlöhne betragen rund 25.86 CHF bis 28.74 CHF nach einem Jahr.

Der durchschnittliche Jahreslohn beträgt in der Schweiz etwa 70’000 bis 75’000 CHF. Mit zunehmender Erfahrung können über 80’000 CHF erreicht werden. Topverdienende mit über 20 Jahren Erfahrung erzielen Löhne bis rund 81’200 CHF brutto pro Jahr.


Tipp: Tarif- und GAV-Verträge sichern faire Löhne und Arbeitsbedingungen in vielen Kantonen.

Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten

Nach EFZ eröffnen sich zahlreiche berufliche Wege. Erweiterungsmöglichkeiten sind Telematiker EFZ oder Elektroplaner EFZ. Fachspezialisierungen und höhere Abschlüsse sind möglich über Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen.

Neben eidg. Fachausweisen (z. B. Elektro-Sicherheitsberater, Projektleiter) stehen weiterführende Studien an höheren Fachschulen (HF) oder Fachhochschulen (Bachelor in Gebäudetechnik, Energie- oder Elektrotechnik) offen.

  • Berufsprüfung: Elektro-Sicherheitsberater oder Projektleiter
  • Höhere Fachprüfung: eidg. dipl. Elektroinstallateur oder Elektroplaner
  • Fachhochschule: Bachelor in Gebäudetechnik oder Elektrotechnik
  • HF-Ausbildung zum Elektrotechniker oder Gebäudeautomatiker

Tipp: Weiterbildung erhöht Verantwortung und Verdienstskraft – besonders in Projektmanagement und Automationslösungen.

Fazit – Sicherheit, Technik und Zukunftsperspektiven

Elektroinstallateur EFZ ist ein zukunftssicheres Handwerk mit starker Nachfrage, attraktiven Löhnen und klaren Entwicklungswegen. Der Beruf vereint handwerkliches Tun mit technischer Expertise und Verantwortung. Vielfalt, Eigenverantwortung und Stabilität machen ihn zu einer hervorragenden Berufswahl für junge Menschen mit technischem Interesse.

 

Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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