Sanitärinstallateur EFZ – ein Beruf mit Wasser, Technik und Verantwortung

Die Arbeit von Sanitärinstallateuren sorgt dafür, dass in jedem Gebäude sauberes Wasser fliesst und Abwasser sicher abgeleitet wird. Der Beruf ist technisch anspruchsvoll, körperlich fordernd und gesellschaftlich essenziell.

Sanitärinstallateure EFZ sind nicht nur für Bad und Küche zuständig, sondern auch für Rohrsysteme, die niemand sieht – aber jeder täglich nutzt. Sie arbeiten auf Baustellen, in Werkstätten und bei der Wartung bestehender Anlagen.

Alltag zwischen Rohren, Plänen und Präzision



Sanitärinstallateure EFZ montieren und warten Rohrleitungen für Wasser, Abwasser, Erdgas und andere Medien. Ob bei einem Neubau oder einer Sanierung: Sie installieren Armaturen, Duschsysteme, Toilettenanlagen, Boilervorrichtungen und Wasseraufbereitungsgeräte.

Die Arbeit beginnt meist mit dem Studium technischer Pläne und dem Einmessen der Leitungsführung. Danach werden Rohre zugeschnitten, gebogen, geschweisst oder verschraubt – je nach Material und System. Das erfordert präzises Arbeiten, räumliches Vorstellungsvermögen und Verständnis für physikalische Zusammenhänge wie Druck, Temperatur und Durchfluss.


Tipp: Gute körperliche Konstitution und Freude an praktischer Arbeit sind zentrale Voraussetzungen.

Sanitärinstallateure arbeiten oft eng mit anderen Berufen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes zusammen – insbesondere mit Heizungs- und Elektroinstallateuren, Spenglern, Architekten und Bauleitern. Zeitdruck und Koordination spielen eine grosse Rolle, da viele Gewerke parallel arbeiten.

Die Ausbildung – fundiert, praktisch und zukunftsorientiert

Die Grundbildung zum Sanitärinstallateur EFZ dauert vier Jahre. Sie erfolgt im dualen System: ein Lernender verbringt den grössten Teil im Lehrbetrieb, besucht aber auch die Berufsfachschule sowie überbetriebliche Kurse.

Die Ausbildung vermittelt neben handwerklichem Können auch theoretische Kenntnisse in Fachzeichnen, Werkstoffkunde, Mathematik und Umweltschutz. Sicherheit am Arbeitsplatz ist ebenso Thema wie der richtige Einsatz von Werkzeugen und Maschinen.

  • 1. Lehrjahr: rund 850 CHF
  • 2. Lehrjahr: rund 1’200 CHF
  • 3. Lehrjahr: rund 1’400 CHF
  • 4. Lehrjahr: rund 1’600 CHF

Tipp: Lehrstellen sind in der ganzen Schweiz vorhanden – besonders in urbanen und wachstumsstarken Regionen.

Karrierewege und Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach dem EFZ stehen verschiedene Weiterbildungen offen: Chefmonteur Sanitär, Sanitärplaner oder Projektleiter Gebäudetechnik. Auch ein Studium an einer höheren Fachschule im Bereich Gebäudetechnik oder Energie ist möglich.

Wer sich selbständig machen will, kann mit einer eidgenössischen Berufsprüfung (BP) oder höheren Fachprüfung (HFP) den Grundstein legen – etwa als dipl. Sanitärmeister. In der Schweiz gibt es zudem zahlreiche Anbieter, die Fachkurse für Spezialgebiete wie Regenwassernutzung oder Trinkwasserhygiene anbieten.

  • Berufsprüfung: Chefmonteur Sanitär mit eidg. Fachausweis
  • Höhere Fachprüfung: dipl. Sanitärmeister
  • Fachhochschule: Bachelor in Gebäudetechnik, Energie- oder Umwelttechnik

Arbeitsmarkt und Zukunftsperspektiven



Der Bedarf an qualifizierten Sanitärinstallateuren bleibt hoch. Gründe dafür sind der Wohnungsbau, energetische Sanierungen und strengere Vorschriften zur Wassernutzung. Auch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen – z. B. Regenwassernutzung, Grauwasseraufbereitung und berührungslose Armaturen – schafft neue Anforderungen und Chancen.

Die Verdienstmöglichkeiten nach der Lehre variieren je nach Region und Berufserfahrung. Einstiegsgehälter liegen meist bei rund 4’800 CHF pro Monat, mit einigen Jahren Erfahrung können 5’500 CHF bis 6’200 CHF erreicht werden – insbesondere in der Projektleitung oder mit Spezialisierung.


Tipp: GAV-Vereinbarungen garantieren in vielen Kantonen Mindestlöhne und faire Arbeitszeiten.

Sanitärtechnik: Unsichtbar, aber unersetzlich

Die moderne Gebäudetechnik ist ohne Sanitärinstallateure undenkbar. Sie sorgen dafür, dass Trinkwasser in einwandfreier Qualität ankommt und Abwasser fachgerecht abfliesst. Oft unbemerkt – aber von zentraler Bedeutung für Lebensqualität, Hygiene und Gesundheit.

Gerade in Zeiten der Ressourcenknappheit und steigenden Umweltanforderungen werden durchdachte Wassersysteme immer wichtiger. Der Beruf verbindet Handwerk mit Verantwortung – und bietet vielfältige Möglichkeiten für Persönlichkeiten mit technischem Interesse und praktischer Begabung.


Tipp: Wer gerne lösungsorientiert arbeitet und auf Präzision achtet, findet im Sanitärbereich ein ideales Wirkungsfeld.

Fazit: Zukunft gestalten mit Wasser, Werkzeug und Wissen

Sanitärinstallateur EFZ ist ein vielseitiger, anerkannter Beruf mit hohem Stellenwert. Die fundierte Ausbildung, die soliden Verdienstmöglichkeiten und die klaren Weiterbildungsperspektiven machen ihn zu einer attraktiven Wahl – für Schulabgänger ebenso wie für Quereinsteiger.

Der Beruf bietet Stabilität, Anerkennung und konkrete Beiträge zur Lebensqualität der Gesellschaft. Wer ihn ergreift, übernimmt Verantwortung für eines der wertvollsten Güter überhaupt: Wasser.

 

Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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