Zimmermann EFZ – Holzbau mit Präzision, Praxis und Zukunftsperspektive

Zimmerleute EFZ erschaffen und renovieren Holzbauten mit handwerklicher Genauigkeit und technischem Verständnis. Der Beruf vereint Tradition mit modernem Holzbau und digitaler Planung.

Die vierjährige duale Ausbildung kombiniert praktische Arbeit im Betrieb, Unterricht an der Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse. Zimmerleute fertigen Dachstühle, Holzhäuser, Treppen, Brücken und Innenausbaukomponenten.

Berufsbild und Tätigkeitsfelder



Zimmerleute EFZ erstellen, reparieren oder restaurieren Holzbauwerke wie Dachstühle, Holzhäuser, Sporthallen, Dächer und Brücken. Sie fertigen Treppen, täfern Wände und Decken, verlegen Böden, setzen Fenster ein und isolieren Häuser.

Der Arbeitsprozess beginnt mit dem Studium technischer Pläne, gefolgt von maschineller oder handwerklicher Holzbearbeitung: Sägen, Hobeln, Fräsen, Nageln oder Schrauben. Möbelbau, Innenausbau oder Fassadenarbeiten ergänzen das Spektrum.

Moderne Betriebe setzen zunehmend CAD-Systeme, CNC‑Maschinen oder digitale Messverfahren ein – das Handwerk bleibt lebendig und innovativ.


Tipp: Interesse an Holz, handwerklicher Präzision und räumlichem Denken sind ideale Voraussetzungen für diesen Beruf.

Ausbildung – Aufbau, Inhalte und Anforderungen



Die Grundbildung dauert vier Jahre. Lehrlinge arbeiten im Betrieb, besuchen die Berufsfachschule (je nach Wohnort z. B. Sursee oder Gossau) und nehmen an überbetrieblichen Kursen teil. Eine verkürzte Lehre (3 Jahre) ist mit EBA-Abschluss Holzbearbeiter/in möglich.

Voraussetzungen: erfolgreiche Volksschule, gutes räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick, Teamfähigkeit und Freude an körperlicher Arbeit. Technisches Verständnis und solides Planlesen sind gefragt.

Inhalte der Ausbildung: Holzbearbeitung, Holzverbindungen, Dach- und Fassadenbau, Holzschutz, Sicherheitsvorschriften bei Bau und Montage sowie Grundlagen der Architekturplanung und Bautechnik.


Tipp: Schnupperlehre empfiehlt sich vor Lehrbeginn – viele Betriebe geben erste Einblicke und prüfen Passung frühzeitig.

Lohn während der Lehre und Berufseinstieg

Lehrlingslöhne (Empfehlung Berufsverband, Stand 2025):

  • 1. Lehrjahr: ca. 801 CHF
  • 2. Lehrjahr: ca. 1’045 CHF
  • 3. Lehrjahr: ca. 1’418 CHF
  • 4. Lehrjahr: ca. 1’810 CHF

Der Einstiegslohn nach der Ausbildung bewegt sich durchschnittlich bei etwa 60’000 CHF pro Jahr (ca. 5’000 CHF pro Monat). Mit zunehmender Erfahrung kann das Jahresgehalt bis rund 72’650 CHF steigen.

Ein Mindestlohn-Einstiegswert liegt bei etwa 4’120 CHF brutto pro Monat, je nach GAV und Region auch höher.


Tipp: Regionale Unterschiede beachten – in Städten zahlt der Beruf tendenziell besser.

Weiterbildung und Karrierechancen

Weiterbildungsmöglichkeiten nach EFZ:

  • Berufsprüfung zum Holzbau-Vorarbeiter oder Holzbau-Polier
  • Höhere Fachprüfung zum Holzbau-Meister
  • Validierungsweg bei Erfahrung – z. B. Strassen- oder Gleisbau
  • Höhere Fachschule HF Techniker Holzbau oder Fachhochschulstudium (Bauingenieurwesen, Holztechnik, Architektur)
  • Zunftmeister oder Vertiefung in Denkmalpflege

Die Ausbildung bietet einen klaren Karrierepfad mit steigendem Verdienst und Führungspotenzial.


Tipp: Weiterbildung öffnet Wege in Projektleitung, Baustellenführung und spezialisierte Holzbauprojekte.

Arbeitsmarkt und Zukunftsperspektiven

Zimmerleute bleiben gefragt. Der Bedarf an Holzbau-Fachkräften steigt durch Modernisierung, Energieeffizienzansprüche und nachhaltiges Bauen. Holzbau gilt als Zukunftstechnologie – Gebäudeteile vorgefertigt in Werkstätten, verkürzt Montagezeiten und erhöht Präzision.

Die Jobaussichten sind stabil: Betriebe, Behörden und private Auftraggeber suchen qualifizierte Fachkräfte. Der Holzbau bietet sichere Anstellungsmöglichkeiten auch im internationalen Kontext.


Tipp: Kleinere spezialisierte Zimmereien ermöglichen früh Verantwortung und vielfältige Tätigkeiten – ideal für motivierte Berufseinsteiger.

Fazit – Handwerk mit Haltung und Zukunft

Zimmermann EFZ ist ein vielseitiger Handwerksberuf mit klar strukturierter Ausbildung, solider Vergütung und vielen Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Verbindung aus körperlicher Tätigkeit, ästhetischer Gestaltung und technischer Präzision macht den Beruf langfristig zukunftssicher.

Der Beruf ermöglicht Gestaltung im sichtbaren Raum mit Holz – und bietet Verantwortung, Beständigkeit und Perspektiven in der Bau- und Holzbranche.



 

Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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