Gleisbauer: Verkehrswegbauer EFZ – Fach Gleisbau: Präzision für sichere Bahnstrecken

Verkehrswegbauer EFZ Fachrichtung Gleisbau sorgen für die sichere Lage von Bahngleisen. Sie verlegen, warten und kontrollieren Gleisanlagen schweizweit unter hoher Präzision.

Die Lehre verbindet technisches Verständnis, körperliche Belastbarkeit und Einsatzfreude bei Tag und Nacht. Verkehrswegbauer dieser Fachrichtung tragen Verantwortung für eine funktionierende Bahninfrastruktur – in einem Beruf mit hohem Sicherheitsanspruch und langfristiger Perspektive.

Berufsbild und tägliche Aufgaben



Verkehrswegbauer EFZ Fachrichtung Gleisbau arbeiten an Bahnlinien, Weichenanlagen und Schotterbetten. Sie erstellen neue Gleise, sanieren bestehende Trassen und führen Unterhaltsarbeiten an Schienen, Schwellen und Gleisbettungen durch. Präzises Arbeiten, oft auf den Zentimeter genau, gehört zum Alltag – sei es beim Verlegen neuer Profile, beim Unterstopfen von Schwellen oder beim Einrichten von Spurweiten.

Zu den typischen Tätigkeiten gehören:

  • Einbau und Ausrichtung von Betonschwellen oder Holzschwellen
  • Verlegen, Verschrauben und Schweissen von Schienenprofilen
  • Herstellen von Weichenverbindungen und Übergängen
  • Gleisentwässerung und Unterbauinstandsetzung
  • Arbeiten mit Gleisbaggern, Rüttlern, Stopfmaschinen und Messtechnik

Der Berufsalltag ist geprägt von Arbeit im Team, oft draussen, bei jedem Wetter und unter Zeitdruck – etwa bei Nachteinsätzen auf gesperrten Gleisabschnitten. Sicherheitsregeln sind dabei strikt einzuhalten. Genaue Planung, Absprache und eine hohe Konzentrationsfähigkeit gehören ebenso zur täglichen Routine.


Tipp: Wer belastbar ist, gerne draussen arbeitet und Freude an Technik und Maschinen hat, findet im Gleisbau eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe.

Ausbildung – Inhalte und Aufbau

Die berufliche Grundbildung zum Verkehrswegbauer EFZ Fachrichtung Gleisbau dauert drei Jahre. Sie erfolgt im dualen Modell: praktische Ausbildung im Lehrbetrieb, Blockunterricht an einer Berufsfachschule (z. B. in Sursee oder Zürich) und überbetriebliche Kurse zur praktischen Vertiefung.

Die Ausbildung ist praxisorientiert und vermittelt unter anderem:

  • Grundlagen des Gleis- und Tiefbaus
  • Materialkunde: Schienenstahl, Schwellen, Schotter
  • Aufbau von Gleiskörpern und Tragschichten
  • Arbeiten mit Vermessungsgeräten und Lasertechnik
  • Sicherheitskonzepte bei Arbeiten im Gleisbereich

Wichtige persönliche Voraussetzungen sind technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und körperliche Fitness. Erwartet wird ein abgeschlossener Volksschulabschluss. Vorteilhaft ist Offenheit für wechselnde Arbeitszeiten und Einsätze im ganzen Land.


Tipp: Besonders lohnend ist eine Schnupperlehre während eines Wochenend- oder Nachteinsatzes – so lässt sich das reale Umfeld authentisch erleben.

Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsmethoden



Verkehrswegbauer im Gleisbau bedienen spezielle Maschinen wie:

  • Gleisbagger, Schotterpflug, Rüttelplatte
  • Schienenschleifgeräte und Trennsägen
  • Hydraulische Stopfgeräte und Gleisstopfmaschinen
  • Vermessungsgeräte (Totalstation, Nivelliergeräte)
  • Mobile Absicherungssysteme für Baustellen unter Bahnbetrieb

Sie lernen, mit diesen Geräten exakt zu arbeiten, Vorgaben einzuhalten und selbstständig Qualität zu prüfen – zum Beispiel mittels Messprotokollen, Höhenlagenvergleich und Kontrollmessung der Spurweite.


Tipp: Der Beruf entwickelt sich stark in Richtung Digitalisierung – wer digitale Arbeitsmethoden beherrscht, sichert sich zusätzliche Karriereoptionen.

Auch die Bedienung von Lasermessgeräten und digitale Planungsunterlagen gehören zunehmend zum Alltag. Datenerfassung via Tablet oder Bordrechner unterstützt die Koordination auf der Baustelle.



Löhne und Einstiegsbedingungen

Die Löhne für Lernende im Gleisbau richten sich nach den Empfehlungen der Branche:

  • 1. Lehrjahr: ca. 1’000 CHF
  • 2. Lehrjahr: ca. 1’730 CHF
  • 3. Lehrjahr: ca. 2’410 CHF

Nach Abschluss beträgt der monatliche Bruttolohn in der Regel zwischen 5’200 und 5’600 CHF. Nacht-, Wochenend- oder Feiertagseinsätze werden zusätzlich vergütet – je nach Projektlage kann der Jahresverdienst so deutlich steigen. Viele Arbeitgeber bieten zudem Pauschalen für Arbeitskleidung, Fahrspesen und Bereitschaftsdienste.

Arbeitsverträge basieren auf Gesamtarbeitsverträgen mit klar geregelten Ferienansprüchen, Arbeitszeitmodellen und Weiterbildungspflichten.


Tipp: Wer sich früh als zuverlässig erweist, wird oft für anspruchsvolle Aufgaben in Weichenbau oder Bahnhofsprojekten eingesetzt – inklusive Lohnzuschlägen.

Weiterbildung und Karrieremöglichkeiten

Nach dem EFZ bieten sich vielfältige Weiterbildungen an:

  • Berufsprüfung als Vorarbeiter Verkehrswegbau oder Gleisbau-Polier
  • Höhere Fachprüfung als dipl. Baupolier oder dipl. Bauführer Gleisbau
  • Techniker/in HF für Tiefbau, Bahninfrastruktur oder Bauleitung
  • Fachhochschulstudium in Bauingenieurwesen mit Vertiefung Infrastruktur
  • Spezialisierung in Signalanlagen, Gleisbau-Instandhaltung oder Weichentechnik

Auch Funktionen in Bauleitung, Arbeitsvorbereitung oder Sicherheitskoordination sind möglich. Langfristig ist auch der Einstieg in Planung, Kalkulation oder technische Beratung realisierbar.


Tipp: Besonders gefragt sind kombinierte Qualifikationen: z. B. Polier plus Sicherheitsfachkraft oder HF-Ingenieur plus Gleisführung – sie eröffnen Führungspositionen bei Bahn und Grossbauprojekten.

Arbeitsmarkt und Zukunftsperspektiven

Die Nachfrage nach Fachkräften im Gleisbau bleibt schweizweit hoch. Erneuerungen im Bahnnetz, neue Projekte wie Durchmesserlinien, Tunnel oder Anschlusslösungen in Agglomerationen bieten langjährige Perspektiven.

  • Grosse Infrastrukturprojekte von SBB, BLS, SOB und Privatbahnen
  • Bahnbau-Unternehmen mit Spezialisierung auf Weichen, Fahrleitung oder Trassensanierung
  • Öffentliche Bauämter mit Bahn- oder Regionalnetzverantwortung
  • Bauunternehmen mit Tiefbauabteilung oder Eisenbahnauftrag

Der Beruf wird zunehmend technisiert, bleibt aber gleichzeitig ein Handwerk mit hoher Wertschöpfung und praktischer Relevanz.


Tipp: Projektbasierte Einsätze mit Nachtarbeit, Fahrdienst und Wochenendlogistik sind für junge Berufsleute mit Einsatzfreude besonders attraktiv.

Fazit – Stabilität und Technik im nationalen Gleisnetz

Verkehrswegbauer EFZ Fachrichtung Gleisbau ist ein technisch anspruchsvoller Beruf mit hoher Verantwortung. Wer körperlich belastbar ist, gern draussen arbeitet und sich für Maschinen und Bauabläufe interessiert, findet in diesem Bereich ein solides Berufsfundament mit Wachstumspotenzial.

Die Rolle im Bahnbau ist zukunftssicher, gesellschaftlich relevant und bietet durch Weiterbildungen Zugang zu Führungs- und Spezialistenfunktionen. Der Beruf eignet sich ideal für Macher mit technischem Interesse und Teamgeist.

 

Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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